Beethoven: Sechs Themen und Variationen, op. 105
20m
2020, Beethoven Haus, Probusgasse, Wien
Beethovens Variationen über Volkslieder waren gewissermaßen als „Eintrittskarte“ in die Londoner Musikwelt vorgesehen: Der Komponist schmiedete über mehrere Jahre und nicht zuletzt durch seinen Schüler Ferdinand Ries vermittelt mehrere London-Pläne, sagte Kompositionen zu, verfolgte aus der Ferne den Londoner Erfolg seiner dort aufgeführten Werke – und reiste schließlich doch nie in die englische Metropole. Dass er für den dortigen Musikmarkt Volkslieder für Klavier und ein weiteres Instrument ad libitum (hier: Flöte oder Violine) komponierte, entsprach einer großen Vorliebe des englischen Publikums. Unzählige Bearbeitungen von Opern-Arien, Airs, Glees und Volkslieder wurden für solche Besetzungen auf den Markt gebracht, die sich – sowohl für versierte als auch für ungeübtere Musizierende – im Haus selbst aufführen ließen. Diese Form der Musikkultur war äußerst beliebt, und die Nachfrage an immer neuen Musikalien daher schier ungebrochen. Dass sich in den 1816/1818 komponierten Variationen daher auch schottische Airs befinden, ist ebenso genretypisch wie der Hinweis, dass die Variationen leicht auszuführen seien („bien faciles à éxecuté“).
___Programm:
Beethoven: Sechs Themen und Variationen, op. 105