Wien Modern 2017: Claudio Abbado Konzert
1h 42m
4. November 2017, Wiener Konzerthaus, Großer Saal
Für diese glanzvolle Premiere rückten zwei Weltstädte ungewohnt eng zusammen: Die 200-jährige mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien und das sogar schon 222-jährige Conservatoire national supérieur de musique et de danse de Paris präsentierten ein gemeinsames Orchester.
Unter der Leitung von Ilan Volkov zeigten sich die traditionsreichen Hauptstadtinstitutionen absolut auf der Höhe der Zeit: Interpretiert wurden herausragende österreichische Erstaufführungen der Pariser Komponisten Georges Aperghis und Hugues Dufourt sowie eine Uraufführung der in Wien lebenden Iris ter Schiphorst.
___Programm:
Le Passage du Styx d'après Patinir (2015)
Hugues Dufourt
Concerto für Akkordeon und Orchester (2015)
Georges Aperghis
Das Imaginäre nach Lacan (Text: Helga Utz) (2017)
Iris ter Schiphorst
Weitere Informationen:
Hugues Dufourt setzt seine Musik wie so oft in Beziehung zu einem Gemälde – Joachim Patinirs 500 Jahre alter Weltlandschaft "Die Überquerung des Styx". Charon agiert als Fährmann zwischen Licht und Finsternis, das Orchester changiert zwischen strahlendem Spektralklang und "paradoxen" abgetönten Klangfarben.
Mit dem Akkordeon wählt Georges Aperghis augenzwinkernd ein zutiefst französisches Soloinstrument – das er allerdings mit der Orgel als "Assistent" und riesigem Orchester in einer viel weniger heroischen Lage sieht als in Instrumentalkonzerten vor 200 Jahren.
Iris ter Schiphorst nimmt das Festivalthema "Bilder im Kopf" zum Ausgangspunkt für ein Experiment mit der Wahrnehmung – mit Salome Kammer in einer Art transkultureller Doppelrolle.